sopra Magazin 5

sopramagazin 2016 109 journal P orsche ist mal wieder im Umbruch: Der alte, etwas behäbige Panamera wurde in diesem Jahr durch ein neues attraktives und vor allem spor tlicheres Modell ersetzt, das schon optisch deutlich mehr PorscheGene in sich trägt. Vor allem aber bei den Motoren tut sich was: Sowohl beim Boxter/Cayman als auch beim 911 geben jetzt Turbos den Ton an. Die guten alten Saugmotoren haben ausgedient. Außerdem wagte Porsche eine kleine Revolution: Der neue 718-Boxter verfügt nur noch über vier Zylinder. Das entfachte einen kleinen Hype um die letzten ihrer Ar t. 20 Jahre nach dem Debüt des ersten Boxters änder t Porsche auch die Modellbezeichnung: Die neue Generation heißt 718 Boxter und 718 Boxter S. Damit knüpft Porsche an die Tradition der Vier- zylinder-Boxermotoren der 718 Mittelmotor-Spor twagen an. Sie gewannen in den 1950- und 1960-Jahren zahlreiche Rennen, darunter die legendäre Targa Florio und die 24 Stunden von Le Mans. Die neu entwickelten, erstmals zum Einsatz kommenden Vierzylinder-Boxermotoren mit Turboaufladung bieten 300 PS bei zwei Liter Hubraum und 350 PS bei 2,5 Liter Hubraum an. Zwei Dinge sollen bei den Fans den Abschiedsschmerz von den bisherigen Sechszylinder-Motoren lindern: Der Leistungszuwachs von 35 PS und der um 13 % geringere Kraftstoffverbrauch gegenüber den bisherigen Boxter-Modellen. Dies zeigt: Porsche moderni- siert und verjüngt mal wieder seine Produktpalette, ohne dabei die klassischen Pfade als traditionelle Sportwagenmarke zu verlassen. Einen Porsche zu fahren ist gefragt wie nie zu vor. Die Marke wird von der Kundschaft als moVORHERIGE SEITE | Der Porsche 919 Hybrid gewann in diesem Jahr unter anderem die 24 Stunden von Le Mans. LINKE SEITE | Ein Bolide der Extraklasse: Der Porsche GT3 ist mit Rennsportgenen vollgepackt. PORSCHE-RENNSPORTGESCHICHTE 1954 erwies sich der Klassensieg beim berühmten Straßenrennen „Carrera Panamericana“ als wegweisend für Porsche. Der Sieg von Hans Herrmann war der Durchbruch für Porsche auf dem amerikanischen Kontinent. Klassensieg: Ein Porsche 550 Spyder aus dem Jahre 1954 auf der Carrera Panamericana, damals mit Hans Herrmann am Steuer Ferry Porsche versah alle mit demViernockenwellenmotor ausgestatteten Sportwagen mit dem Beinamen „Carrera“ (spanisch für „Rennen“). Die Carrera Panamericana war Namensgeberin für den Gran Turismo Panamera. dern und attraktiv wahrgenommen, die immer technisch an vorderster Front mitfährt und auch keine Umweltdiskussionen zu scheuen braucht. Porsche-Modelle sind nicht nur sportlich und hochwertig, sondern entsprechen auch den neuen Anforderungen an Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit. Was Porsche-Fahrer eben- falls zu schätzen wissen: Die Autos sind wertstabil. Manche Porsche-Mo- delle kosten im Alter mehr als sie einst als Neuwagen gekostet haben. Sieht man mal von Ferrari ab, hat es keine andere Sportwagenmarke über die Jahrzehnte hinweg so exzellent verstanden, der Marke immer wieder neue Attraktivität zu vermitteln und damit den Besitzern Wertstabilität zu garantieren. Porsche versteht es geschickt, durch kleine Serien die Nachfrage zu puschen. Eine Verknappung des Angebots steigert fast immer die Nachfrage. Beim Cayman GT4, der im Frühjahr vergangenen Jahres herausgebracht wurde, war die Produktion auf 2.000 Einheiten begrenzt. Die Serie war schnell ausverkauft, und die Fahrzeuge werden heute zu Preisen von rund 110.000 Euro gehandelt. Der Basisneupreis lag seinerzeit bei 85.776 Euro. Was die Wertsteigerung betrifft, schlägt ein Porsche viele Aktien. Diese Modelle sind auch nicht nur dazu da, von A nach B zu fahren. Viel Technik wurde aus dem Flagschiff der 911er, dem 911 GT3 übernommen. So hat der Cayman GT4 auch renntaugliche Gene, die die Besitzer gerne dazu nutzen, ihren Porsche auf einem Rundkurs mal richtig auszufahren. Ähnlich verhält es sich mit dem kürzlich vorgestellten 911 R – dem letzten Elfer ohne Turbo. Er bietet 500 PS und 460 Newtonmeter aus einem klassischen 4 Liter Boxermotor mit sechs Zylindern. >>

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