sopra Magazin 7

66 MAGAZIN | 2018 TECHNIK & ENERGIEEFFIZIENZ  nicht mehr die heutigen Anforderungen, die an die sichere Einhaltung der Beckenwasserqualität, energetische Ausführung und optische Gestaltung gestellt werden. Damit die fachlich richtige Reihenfolge bei der Planung sichergestellt ist, wurde zunächst aufgrund der Feststellungen am Beckenkörper, der Beckeneinbauteile und der Badewasseraufbereitungstechnik der IST-Zustand dokumentiert und bewertet. Hierbei wurden die relevanten anerkannten Regeln der Technik herangezogen, u.a. DIN 19643 „ Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser in öffentlichen Bädern“ und deren Folgeteile, DIN EN 13451 „Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren in öffentlichen Bädern“ und deren Folgeteile sowie DIN EN 15288-1 „Sicherheitstechnische Anforderungen an Planung von öffentlichen Schwimmbädern“. Darauf aufbauend wurde ein erstes Sanierungskonzept ausgearbeitet, das für die Grundlagenermittlung im Bereich Gesamtplanung und Architektur sowie als Entscheidungsgrundlage für das zuständige Gesundheitsamt diente. In Bezug auf die Art der Nutzung des Schwimm- und Badebeckens sowie die Dimensionierung der Badewasseraufbereitungsanlage wurde frühzeitig die Nutzung als „Bewegungsbecken“ zugrunde gelegt. Die Besonderheit dieses Beckentyps ist, dass hierbei ein häufigerer Wechsel der Badegäste innerhalb einer Stunde erfolgen kann als bei sonst üblichen Schwimmbecken. Dies spiegelt sich in kursähnlichen Angeboten wider, da hierbei davon auszugehen ist, dass erfahrungsgemäß Aquagymnastikeinheiten rund 20 bis 30 Minuten andauern können. Nachdem die behördlichen Auflagen berücksichtigt waren und die Baugenehmigung erteilt wurde, begannen die ersten Arbeiten im Herbst 2017. Unter anderem erfolgte der Rückbau des Beckenkopfes, sodass optisch eine Ebene des Wasserspiegels mit dem Beckenumgang gegeben ist. Aufgrund der Tatsache, dass zuvor der Wasserspiegel tieferliegend war, konnte damit nahezu eine Beibehaltung der Wassertiefe erreicht werden. Berücksichtigt wurde, dass in jedem Falle die größte Wassertiefe gemäß den Vorgaben nach DIN 19643-1 für Bewegungsbecken von ≤ 1,35 m eingehalten wurde. Auf den zurückgebauten Beckenkopf wurde eine komplett umlaufende Überlaufrinne mit Folienauskleidung und Handfasse von der Firma Reinhardt-Plast aus vorgefertigten Betonteilen aufgesetzt und unter Berücksichtigung der erforderlichen Toleranz der Überlaufkante ausgerichtet bzw. nivelliert. Zur Sicherstellung einer optimalen Beckendurchströmung wurden in die Beckenwände horizontal angeordnete Reinwassereinströmungen eingesetzt. Die vorhandenen Beckenfliesen sollten belassen werden, da sowohl die ausreichende Haftung gegeben war als auch der Zurückbau unnötig zusätzliche Zeit und Aufwand in Anspruch genommen hätte. Auf den vorhandenen Fliesenbelag wurde eine Ausgleichsschicht auf Zementbasis glatt aufgebracht und der gesamte Schwimmbeckenkörper inklusive der Beckentreppe mit einer gewebeverstärkten PVC-P-Folie von Kühling & Hauers ausgekleidet. Die von Kühling & Hauers neu erstellte sopra Badewasseraufbereitungstechnik im angrenzenden Technikraum wurde gemäß den Vorgaben nach DIN 19643-1 und -2 umgesetzt. In Bezug auf die Beckengröße sowie unter Berücksichtigung der tatsächlichen Beckenbelastung, das heißt Nutzung durch die Badegäste, und in Abstimmung mit dem zuständigen Gesundheitsamt wurde ein Aufbereitungsvolumenstrom von 48 m³ / h vorgegeben. Die Filtration erfolgt mittels zwei Mehrschicht- Auf dem neuen Beckenkopf wurde eine Überlaufrinne mit Folienauskleidung aufgesetzt. Oben: Der Färbetest ergab eine einwandfreie Durchströmung. Unten: die sopra Technik.

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