sopra Magazin 1

sopramagazin 2012 29 reportagen Die alte Villa im Berliner umland hatte der Bauherr schon vor einiger Zeit erworben. in mehreren Abschnitten ließ er das denkmalgeschützte Gebäude aufwendig renovieren: Von außen wurde die alte Gründerzeit-Fassade wieder hergerichtet und im innern die räume in einen zeitgemäßen, gehobenen Wohnhausstandard versetzt. Auch eine alte idee des Bauherrn, das Gebäude mit einem schwimmbad aufzuwerten, wollte er nun in einemnächsten schritt angehen. Dies erwies sich allerdings als schwieriger: in dem Gebäude konnte keine schwimmhalle integriert werden, ein Anbau wäre von den Behörden nicht genehmigt worden, und auch die Gartenanlage schied für den Bau eines Freibades aus. so entschloss sich der Bauherr nach eingehenden Beratungen zu einer anderen lösung: er ließ unterirdisch im Garten einen großen Betonkörper bauen, der die schwimmhalle aufnehmen würde. Die unterflur-schwimmhalle ist unterirdisch ans Wohnhaus angeschlossen. Vom Garten aus ist aber nicht zu erkennen, dass sich teils unter der terrasse, teils unter der Grasnarbe ein Wärmeraum befindet. Vom kellergeschoss des Wohnhauses führen jetzt ein Gang und eine weiße treppe noch einmal eine ebene hinab in das neue Badereich. Mit dem schwimmbadbau wurde das sopra-Partnerunternehmen hajo W. rüffer aus Berlin beauftragt. Die Vorgaben des Bauherrn waren sehr einfach: einen Pool zum ausgiebigen schwimmen wollte er haben ohne irgendwelchen schnickschnack, keineGestaltung imraum, keine Ausstattung, nichts. Außer dem Wasser des schwimmbeckens und der Deckenkonstruktion findet das Auge keinen ruhepunkt. Doch ganz abgeschlossen von der Außenwelt ist die Poolanlage nicht: eine große Glasscheibe am kopfende der schwimmhalle bringt tageslicht in den raum. eine türe führt hinaus ins Freie und stufen hinauf in den Garten. Der raum ist durchgängig in Weiß gehalten und wirkt wie aus einem Guss. Nur das Becken mit seiner langen Wasserfläche soll im Mittelpunkt stehen und für sich wirken. so wurde in den langgezogenen Baukörper ein 12 m langes, aber nur 2,30 m breites schwimmbecken integriert. Das Betonbecken wie auch der ganze raum Vorherige Seite | Die Schwimmhalle und das Becken wirken wie aus einem Guss. Der ganze Raum inklusive Schwimmbecken ist mit einer weißen Beschichtung ausgekleidet, so dass kein Übergang zwischen Pool undWandbereich zu erkennen ist. LinkS | sopra-Partner HajoW. Rüffer aus Berlin betreute dieses anspruchsvolle Projekt. Der minimalistischen Architektur folgend erhielt das Becken nur eine reduzierte Ausstattung. rechtS |Der 12 m lange Pool bietet genügend Platz, um darin auch eine lange Gerade schwimmen zu können.Auf eine Fitness-Ausstattung wie eine Gegenstromanlage wurde daher bewusst verzichtet. „Außer dem Wasser des Schwimmbeckens findet das Auge keinen Ruhepunkt“ „Der Raum ist durchgängig in Weiß gehalten und wirkt dadurch wie aus einem Guss“ sind mit einer sika-Beschichtung ausgekleidet. ringsum wurden die Wände mit dieser Flüssigabdichtung ausgespritzt. so entstand ein nahtloser Übergang vom Becken zur Wand darüber. „Der Bauherr wünschte keine optischen Brüche“, erzählt André Gräfe vom Poolbauunternehmen hajo W. rüffer. „Deshalb war eine Beckenauskleidung mit Folie oder Fliesen nicht möglich.“ um eine sichere Beckenhydraulik zu gewährleisten, ist der Pool gleich mit drei skimmern an der treppenseite ausgestattet. Für die einstiegstreppe wurde extra eine Aussparung in den Beckenkörper geschnitten, denn nichts sollte in den Poolkörper hineinragen und die strenge Form stören. Die lange Gerade sollte nicht an einem Punkt unterbrochen werden. Das Becken verfügt nur noch über weiße scheinwerfer und keineweitere Ausstattung. Am kopfende zum Fenster hin wurde das Becken leicht angeschrägt, so dass man den eindruck gewinnen kann, hier befände sich eine Überlaufrinne. Dem ist aber nicht so. >>

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