sopra Magazin 2

74 sopramagazin 2013 technik&energieeffizienz Weitere Wasserpflegemittel – neben pH-Korrekturmittel und Desinfektionsmittel – können erforderlich werden. Hierzu gehören Wasserpflegemittel zur Stabilisierung der Säurekapazität (umgangssprachlich als Karbonathärte bezeichnet) oder auch Flockungsmittel. Filterlaufzeit Die Laufzeit der Filteranlage hat einen entscheidenden Einfluss auf die Aufrechterhaltung der Qualität des Schwimmbeckenwas- sers. Gemessen an der Größe und am Inhalt eines Schwimmbeckens hat die Filterlaufzeit Einfluss darauf, wie häufig der Inhalt eines Schwimmbeckens (inklusive der Volumina im Wasserspeicher – sofern vorhanden – und in den Rohrleitungen) die Aufbereitungsanlage „durchläuft“. Voraussetzung dafür ist, dass im Planungsstadium die Auswahl der Filteranlage und der Filterpumpe richtig erfolgt ist. Die tägliche Filterlaufzeit sollte insgesamt min- destens zwölf Stunden betragen, um ein gutes Aufbereitungsergebnis zu erzielen. Es gilt jedoch zu beachten, dass – insbesondere wendetem Filtersystem variieren. Die angegebene Dauer vonmin- destens drei Minuten gilt für geschlossene Schnellfilter, welche üblicherweise entweder als Ein- oder Mehrschichtfilter ausgeführt sind. Die Abstände zwischen den einzelnen Filterspülungen können je nach tatsächlichem Anfall an Schmutz- und Belastungs- stoffen verringert werden. Dies ist z.B. häufig bei Außenbädern der Fall, wenn nach einemUnwetter oder starkenWinden ein er- höhter Schmutzanfall im Schwimmbeckenwasser vorliegt. Im Üb- rigen hat die Filterspülung einen weiteren wichtigen Zusatznutzen: Das aus der Filterspülung anfallende und in den Kanal abgeleitete Schlammwasser muss durch Füllwasser in den Schwimmbeckenkreislauf wieder ergänzt werden. Dieser Zusatz an Füllwasser stellt sicher, dass die nicht filtrierbaren Stoffe in ihrer Konzentration begrenzt und damit nicht angereichert werden. Je nach Belastung durch Badegäste, äußeren Einflüssen oder auch dem Füllwasser können Schmutz- und Belastungsstoffe in das Schwimmbeckenwasser gelangen, welche aufgrund ihrer Größe, Konsistenz und weiteren Eigenschaften weder durch den Filter noch durch weitere Aufbereitungsstufen entfernt werden können. Hierbei kann es sich z.B. um Erde oder Textilfasern handeln,die auf den Beckenboden absinken und dort liegen bleiben. Deshalb müssen Böden von Schwimmbecken regelmäßig gereinigt werden. Auch an den Beckenwänden können sich Ablagerungen bilden, die nur durch eine manuelle Reinigung entfernt werden müssen. Dazu zählt auch der oft auftretende „Schmutzrand“ bei tiefer liegendem Wasserspiegel, wie dies bei Schwimm- becken mit Oberflächenreiniger der Fall ist. Es ist ein Trugschluss zu behaupten, dass die Badewasseraufbereitungsanlage alleine für die Sauberhaltung des Schwimmbeckens zuständig ist. Auf dem Beckenboden oder im Wasserspeicher liegende Schmutz- und Belastungsstoffe bieten Mikroorganismen die Möglichkeit, sich anzulagern und zu vermehren. Deshalb ist nicht nur aus optischen und ästhetischen Gründen alleine die Reinigung von großer Bedeutung. Die Reinigung des Beckenumganges ist aus Erfahrung eine Selbstverständlichkeit, da dieser Bereich in direktem Sichtfeld bei Betreten des Raumes oder des Wellnessbereiches ist. Auf eines ist hier besonders hinzuweisen: Bei der Reinigung des Beckenumganges darf das Reinigungswasser nicht in das Schwimm- becken bzw. in den Kreislauf der Badewasseraufbereitung gelangen. Während dies bei Schwimmbecken mit Oberflächenrei- niger mehr Sorgfalt erfordert, kann bei Schwimmbecken mit Überlaufrinne mittels eines Umschaltventils das in der Überlauf- rinne ablaufende Reinigungswasser in den Kanal abgeleitet werden. Ein anschließendes Nachspülen sollte jedoch erfolgen, um Reste des Reinigungswassers vollständig zu entfernen. Zusammenfassend kann gesagt werden: Es wäre falsch zu sagen, dass ein Schwimmbecken gänzlich ohne bestimmte Tätigkeiten zu betreiben ist. Einige Tätigkeiten beschränken sich auf einmalige festzulegende Einstellungen wie die Filterlaufzeit und die Filterspülung. Die regelmäßig wiederkehrenden und notwendigen Tätigkeiten lassen sich somit zusammenfassen: - die Überprüfung der Wasserparameter und Justierung - die Kontrolle und das Auffüllen von Dosierbehältern/Gebinden - die Reinigung des Schwimmbeckens und des Wasserspeichers im Außenbad – Einflüsse zu berücksichtigen sind, die eine Verlängerung der Filterlaufzeit erforderlich machen können (z.B. Witterungseinflüsse). Unabhängig von der Lage des Beckens kann auch die Größe und die Form des Pools eine Änderung der Filterlauf- zeit notwendig machen. Bei größeren Schwimmbecken und/oder Schwimmbecken, welche stark von einer runden oder rechteck- igen Form abweichen, können zu kurze Filterlaufzeiten die Durch- strömung des Pools stark beeinträchtigen, so dass Bereiche entstehen, die nicht oder nur unzureichend mit Reinwasser durchströmt werden. Filterspülung Im Kreislauf der Badewasseraufbereitung ist die Filteranlage die einzige Stelle, an der aus dem Wasser die filtrierbaren Schmutz- und andere Belastungsstoffe entfernt werden. Damit die zurück- gehaltenen Schmutz- und Belastungsstoffe die Wirksamkeit des Filters nicht beeinträchtigen, muss der Filter regelmäßig gereinigt, d.h. gespült werden. Eine zunehmende Ansammlung dieser Schmutz- und Belastungsstoffe reduziert die Leistung der Filteranlage und führt neben dem Wachstum von Mikroorganismen zudem zu einem höheren Verbrauch an Desinfektionsmittel. Entsprechend der bsw-Richtlinie „Planung der Wasseraufbereitung für Privatschwimmbäder“ sollte die Filterspülung deshalb mindestens einmal in der Woche für die Dauer von mindestens drei Minuten durchgeführt werden. Die Dauer der Filterspülung und auch die Verfahrensweise selbst können dabei je nach ver- Hochwertige Pools haben meist eine automatisierteTechnik.

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