sopra Magazin 5

66 sopramagazin 2016 technik Das Normungswesen hat jetzt auch die Privatpools erreicht. Mittlerweile sind auf europäischer Ebene Normungsteile veröffentlicht, die den Bau und Betrieb von Privatschwimmbädern betreffen und die alle, die gewerblich mit Privatpools zu tun haben, kennen sollten. A llgemein bekannt ist, dass öffentlich genutzte Schwimm- und Badebecken (zum Beispiel das kommunale Schwimmbad, Freizeitbäder, Hotelschwimmbäder) hinsichtlich Planung, Bau und Betrieb vielen Regelwerken unterworfen sind. Dazu zählen die Bekannteren wie die DIN 19643 (und deren Folgeteile) für die Wasseraufbereitung oder DIN EN 13451 (und deren Folgeteile) für sicherheitstechnische Anforderungen wie zum Beispiel Ansaugsysteme oder Öffnungsgrößen. Dass nunmehr auch für private Schwimmbäder Regelwerke – sogar europäisch einheitliche Regelwerke – veröffentlicht sind, ist vielleicht noch nicht umfassend bekannt. Bereits im Jahr 2010 wurde auf europäischer Ebene ein Normungsprozess für privat genutzte Schwimmbäder gestartet. Im November 2015 war es dann soweit: es wurden die ersten Normenteile veröffentlicht. Neue Regelwerke für Privatpools. Hochwertiges PVC-Schwimmbecken mit integriertemWhirlpool, gebaut vom sopra-Partner Swim & Sweat. Diese sind: – DIN EN 16582-1 – Schwimmbäder für private Nutzung – Teil 1: Allgemeine Anforderungen einschließlich sicherheitstechnischer Anforderungen und Prüfverfahren – DIN EN 16582-2 – Schwimmbäder für private Nutzung – Teil 2: Besondere Anforderungen einschließlich sicherheitstechnischer Anforderungen und Prüfverfahren für in den Boden eingelassene Schwimmbäder – DIN EN 16582-3 – Schwimmbäder für private Nutzung – Teil 3: Besondere Anforderungen einschließlich sicherheitstechnischer Anforderungen und Prüfverfahren für auf dem Boden aufgestellte Schwimmbäder Diese Normenreihe behandelt Anforderungen an Planung und Bau von Schwimmbeckenkonstruktionen sowie damit verbundene sicherheitstechnische Anforderungen in Bezug auf den Betrieb. Schwerpunkte in diesen Normenteilen sind zum Beispiel Toleranzen, Anforderungen an die Dichtigkeit sowie generelle Materialanforderungen an Konstruktionsmaterialien (für das Schwimmbecken). Besonderes Augenmerk wird dabei neben den rein konstruktiven Anforderungen auf die Sicherheit der Badegäste – also den Verbraucher – gelegt. Dies ist damit zu begründen, dass die Erarbeitung dieses Regelwerkes stark durch den Einfluss von Verbraucherschutzorganisationen geprägt war. So werden allgemeine Anforderungen an die Gestaltung und den „Mindestinhalt“ von Kaufinformationen, Aufbauanleitungen und Betriebsanleitungen aufgeführt. Des Weiteren werden Ausführungen in Bezug auf sichere Zugänge zum Schwimmbecken gemacht. Im Klartext: Was ist zu tun, dass ein ungewolltes, unbeabsichtigtes Nutzen des Schwimmbeckens möglichst verhindert wird (zum Beispiel durch Schwimmbeckenabdeckungen oder bei aufgestellten Schwimmbecken eine Mindesthöhe der Beckenwand, um ein einfaches Übersteigen und Hochklettern zu erschweren). Wichtig zu wissen ist, dass die genannten drei Normenteile sowohl Inhalte für Hersteller, Errichter (zum Beispiel Schwimmbadbaufachbetrieb) als auch Inverkehrbringer generell beinhaltet.

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