sopra Magazin 9

72 MAGAZIN | 2020 TECHNIK&ENERGIEEFFIZIENZ  Von Anfang an war es Geschäftsführer Michael Köster und Betriebsleiter Beck wichtig, dass die Sanierungsarbeiten schnell zu erfolgen haben, um die Ausfallzeit so gering wie möglich zu halten. Zur Reduzierung der Bauzeit wurde daher auch gemeinsam entschieden, eine Beckenkon- struktion zu wählen, die durch den Hersteller vorgefertigt werden konnte. Der Pool konnte dann in eine neu angepasste Deckenöffnung eingebracht werden. Hierfür wurde die Firma KWS Pool mit der Herstellung und Lieferung eines neuen Beckenkörpers als freitragende Konstruktion aus PVC beauftragt. Nachdem die behördlichen Auflagen berücksichtigt waren und die Baugenehmigung erteilt wurde, begannen die ersten Arbeiten im Jahr 2019. Zur Sicherstellung einer optimalen Beckendurchströmung wurden im Beckenboden vertikal angeordnete Reinwassereinströmungen vorgesehen. Zur Abführung des Beckenwassers wurde eine allseitig umlaufende Überlaufrinne eingeplant. Die zugehörige Badewasseraufbereitungstechnik im darunter befindlichen Technikraum wurde gemäß den Vorgaben nach DIN 19643-1 und -2 umgesetzt. In Bezug auf die Beckengröße sowie unter Berücksichtigung der tatsächlichen Beckenbelastung, das heißt Nutzung durch Badegäste und in Abstimmung mit dem zuständigen Gesundheitsamt, wurde ein Auf- bereitungsvolumenstrom von 48 m³ / h vorgegeben. Die Filtration erfolgt mittels zwei Mehrschichtfilteranlagen in der Dimension 1.000 mm. Die Filterpumpen werden über Frequenzumrichter angesteuert, sodass außerhalb der Badebetriebszeiten ein reduzierter Volumenstrom vorliegt. Dies trägt zur Energieeinsparung bei. Das Filterspülabwasser wird in einem Zwischenbehälter gespeichert und nach einer vorgegebenen Sedimentationszeit verzögert dem Abwassersystem zugeführt, sodass die Anforderungen nach Anhang 31 der Abwasserverordnung eingehalten werden. Bei der Sanierung wurde auch der Sicherheitsaspekt in Bezug auf Lagerung von Chemikalien zur Wasserpflege beachtet. Hierzu wurde ein komplett neuer Raum errichtet, der sich unmittelbar angrenzend an den Raum der Wasseraufbereitung befindet. Der Lagerraum, der auch gleichzeitig sämtliche Dosieranlagen beinhaltet, verfügt über einen separaten Zugang sowie eine ausreichende Be- und Entlüftung. Eine weitere Besonderheit war, dass die vorhandene raumlufttechnische Anlage nach Prüfung durch die Firma Herget Lüftungstechnik weiter genutzt werden konnte, sodass sich auch hier eine sowohl technisch sichere als auch wirtschaftliche Lösung ergeben hat. Hierbei wurden zur optimalen Durchströmung der Schwimmhalle die Zuluft- und Abluftöffnungen angepasst. Zugute kam auch, dass die ursprünglich vorhandene Verglasungsfläche erheblich reduziert wurde, sodass weiterhin zwar Tageslichteinfall, jedoch bauphysikalisch eine sicherere Variante gegeben ist. Bevor die Anlage abschließend ihren Leistungsnachweis erbringen konnte, wurde eine Funktionsprüfung nach der Richtlinie R 65.04 der Mittels eines Färbetests wurde die einwandfreie Durchströmung des Schwimmbeckens nachgewiesen.

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